Vladimir N. Vojnovič, geboren am 26. 9. 1932 in Stalinabad (Tschakidistan), verbrachte seine Kindheit auf dem Dorf, wo er im Kolchos arbeitete und eine Tischlerlehre absolvierte. Nach vierjährigem Armeedienst bei der Luftwaffe und verschiedenen Aufenthalten im Neulandgebiet von Kazachstan lebte er ab 1960 kontinuierlich in Moskau, wo er eine Anstellung beim Rundfunk fand. Da er vom Besuch des Gorkij-Instituts ausgeschlossen wurde, studierte er eineinhalb Jahre am Pädagogischen Institut. Seine Existenz als freier Schriftsteller wurde ihm schon nach Veröffentlichung seiner ersten Povestʼ in „Novyj mir“ durch ständige öffentliche Kritik erschwert. Immerhin hatten zwei seiner größeren Erzählungen, von ihm selber dramatisiert, auf sowjetischen Bühnen nachhaltigen Erfolg. 1974 wurde er aus dem Sowjetischen Schriftstellerverband ausgeschlossen, weil er sich für unterdrückte Schriftstellerkollegen eingesetzt hatte und es überdies zuließ, daß seine Werke im Ausland gedruckt wurden. 1980 wurde er aus der Sowjetunion ausgewiesen und lebt seitdem in der Nähe von München. Im Winter 1982/83 unterrichtete er an der Universität von Princeton im Slawic Departement. 1990 wurde er rehabilitiert und lebte dann in München und Moskau. Er starb am 27. 7. 2018 in Moskau.
* 26. September 1932
† 27. Juli 2018
von Elsbeth Wolffheim und Eckhard Thiele
Essay
Vladimir Vojnovič begann seine schriftstellerische Laufbahn ohne den in der Sowjetunion üblichen Besuch ...